SAP Lumira – Daten visualisieren und analysieren

Was ist SAP Lumira?

SAP Lumira ist eine Software für die Datenanalyse und die Datenvisualisierung. Sie erlaubt es Fachanwendern, Daten aus verschiedenen SAP- und Non-SAP-Datenquellen zusammenzuführen, auszuwerten und optisch darzustellen.

Entsprechend kann SAP Lumira auch als Self Service Business Intelligence-Anwendung (kurz Self-Service BI) bezeichnet werden.

Was kann SAP Lumira und welche Vorteile bietet es?

SAP Lumira versetzt Unternehmen in die Lage, vorliegende Daten unternehmensweit zu nutzen und sie in tiefgehende Erkenntnisse zu transformieren.

Hierzu kombiniert die Lösung Self-Service BI und Datenvisualisierungen mit leistungsfähigen Analysefunktionen und modernen, interaktiven Dashboards.

Ein zentraler Vorteil von SAP Lumira ist die intuitive Benutzeroberfläche. Sie befähigt auch Fachanwender ohne spezifisches IT-Know-how dazu, Analysen durchzuführen und Visualisierungen zu erstellen. Weitere Vorzüge sind:

• Universelle Einsetzbarkeit (geeignet für alle gängigen Datenquellen)
• Bereitstellung und Analyse der Daten in Echtzeit
• Optimierter Zugriff auf sichere, gemanagte Informationen
• Mobile Verfügbarkeit via App
• Entlastung der IT durch Self-Service-Ansatz

Wer verwendet SAP Lumira?

Eingesetzt wird SAP Lumira von Unternehmen aller Größen und Branchen. Zum Anwenderkreis zählen insbesondere Business-Analysten, Entscheidungsträger und Business User aus verschiedenen Fachabteilungen. Zur Zielgruppe der Software zählen aber auch IT-Entwickler, die sich mit dem Analytics-Umfeld beschäftigen.

Anwendungen in SAP Lumira 2.0

SAP Lumira wurde bereits im Jahr 2013 veröffentlicht – seinerzeit noch unter dem Namen SAP BusinessObjects Lumira.

Später wurden die Komponenten Lumira und Design Studios (früher: SAP BusinessObjects Design Studio) zusammengelegt.

Hieraus entstand SAP Lumira 2.0. Innerhalb dieser Version existieren wiederum zwei Anwendungen: SAP Lumira Discovery und SAP Lumira Designer.

Was ist SAP Lumira Discovery?

SAP Lumira Discovery ist eine Software, mit der Business-Anwender Daten live analysieren, visualisieren und teilen können. Weiterhin beinhaltet das System leistungsstarke Data-Discovery-Funktionen. Sämtliche Visualisierungen sind interaktiv.

Die User arbeiten auf sogenannten Storyboards, die flexible Anpassungen erlauben (zum Beispiel Filter setzen, Datensätze entfernen und ändern, Darstellung anpassen). Diese Optionen machen Anwender aus Fachabteilungen unabhängig von der IT.

Abgerundet wird der Funktionsumfang durch mobile Applikationen und mehrere Kollaborationstools für das komfortable Teilen von Reports.

Wichtig zu wissen: SAP hat zwischenzeitlich angekündigt, keine neuen Optimierungen und Funktionen mehr für Lumira Discovery zu entwickeln.

Vielmehr konzentriert sich das Unternehmen auf sein Produkt SAP Analytics Cloud (SAC). Der Support für Lumira Discovery wird mit dem Laufzeitende der SAP BusinessObjects-Plattform eingestellt. (Der Mainstream Support von BusinessObjects endet 2022, der Priority Support 2024.)

Was ist der SAP Lumira Designer?

Der SAP Lumira Designer ist ein Tool für IT-Abteilungen. Er erlaubt die Entwicklung von interaktiven Datenvisualisierungen und Business Dashboards.

Diese können dann von den Endanwendern genutzt werden – unter anderem via SAP Lumira Discovery. Unterstützt wird außerdem die Entwicklung von Datenvisualisierungen und Applikationen für mobile Endgeräte wie Tablets und Smartphones.

Seit der SAP Lumira Designer veröffentlicht wurde, existiert für SAP BusinessObjects Design Studio keine Roadmap mehr. Letzteres Produkt wird gemeinsam mit der SAP BusinessObjects-Plattform eingestellt (Zeitplanung: siehe vorheriger Abschnitt).

Wie ermöglicht SAP Lumira die Analyse?

Die Durchführung von Analysen wird von SAP Lumira grafisch unterstützt. Die Software folgt hierbei dem WYSIWYG-Prinzip („What you see is what you get“).

Der Ablauf ist intuitiv: Nutzer wählen zunächst, aus welcher Datenquelle sie die Daten importieren möchten. Auch eine Verknüpfung mehrere Datenquellen (Cloud und lokal) ist per Klick möglich.

Nach einer ersten Überprüfung werden die ausgewählten Daten geladen. Danach stehen sie als Datenset in Form von Kennzahlen und Merkmalen bereit.

Per Drag & Drop können sie nun als Visualisierungsobjekte übernommen werden. Verfügbar sind alle gängigen Designelemente wie verschiedene Diagrammtypen und KPI-Darstellungen.

Weiterhin lassen sich Steuerelemente und Komponenten einfügen, mit denen die Visualisierung gefiltert werden kann.

Zudem folgt SAP Lumira dem Konzept sogenannter Stories und Pages. Zusammenhängende Grafiken und Visualisierungen werden auf einer „Page“ (Seite) zusammengefasst. Eine „Story“ kann wiederum mehrere Pages beinhalten.

Dank dieses Ansatzes ist es beispielsweise möglich, verschiedene Unternehmensbereiche themenspezifisch zu gruppieren und die Übersichtlichkeit von Reports zu verbessern. Vielfältige CI-Gestaltungsmöglichkeiten runden die Reporting-Features ab.

Wie passt SAP Lumira heute in die SAP-Produktstrategie?

Wie erwähnt, fährt SAP seine Investitionen in Lumira signifikant zurück und konzentriert sich auf die Entwicklung der SAP Analytics Cloud (SAC).

Mittelfristig führt für Kunden somit kein Weg an einem Umstieg auf die SAC vorbei. Zahlreiche Funktionen, die aus Lumira bekannt sind, wurden dort bereits abgebildet.

Zudem baut SAP die umfangreichen Anbindungsmöglichkeiten der SAP Analytics Cloud kontinuierlich weiter aus. Beide Faktoren erleichtern den Umstieg mittlerweile deutlich.

SAP Lumira: Cloud oder On-Premise?

SAP Lumira ist Teil der SAP BusinessObjects-Suite und eine reine On-Premise-Lösung. Das System muss also auf einem eigenen, lokalen Server betrieben werden.

Wer eine Cloud-Analytics-Lösung (Software-as-a-Service) sucht, sollte sich hingegen mit der SAP Analytics Cloud befassen.

SAP Lumira vs. SAP Analysis for Microsoft Office

Anders als bei SAP Lumira handelt es sich bei SAP Analysis for Microsoft Office um ein Add-in für Microsoft Excel. Es richtet sich vor allem an Nutzer, die Ad-hoc-Analysen in ihrer Excel-Umgebung durchführen und die Ergebnisse optional via PowerPoint präsentieren möchten.

Demgegenüber ist die Funktionalität von SAP Lumira umfangreicher. Einige Unternehmen setzen beide Tools ein, um den unterschiedlichen Analyse-Anforderungen und diversen Datenquellen ihrer Mitarbeiter gerecht zu werden.

Was passiert mit dem SAP Business Explorer?

Über viele Jahre war der SAP Business Explorer (BEx) das SAP-Standard-Werkzeug für das Erstellen von Reports und Queries. Der Support für das Tool wird jedoch zeitnah enden.

Im BW/4HANA-Umfeld verschwindet der Business Explorer gänzlich. Komponenten wie SAP BEx Web Applications und BEx Reports können nicht in Verbindung mit SAP BW/4HANA genutzt werden.

Unternehmen bleibt demnach nur, BusinessObjects oder die SAP Analytics Cloud einzusetzen. Befindet sich noch ein Business Warehouse 7.x im Einsatz, so können vorhandene BEx-Queries auch mit der neuesten SAP-Lumira-Version weiterhin genutzt werden.